30. Dezember 2008


nächtigen falls

da stand wer einem nochstern zugewandt in der nacht.
verfehlte musik spielte.
so war es eben mit den sternen, nichts anderes war wer als sie.

das biest legte sich nieder in einer geste jenseits der begriffe.
es sieht gut in dunkeln, sagt man. es findet. am tage schläft es.

am tage kommen immer die begriffe zurück, aber mit wem wollen sie nichts mehr zu schaffen haben. sie haben genug.

was hier steht, hat nie angefangen. den rest kann sich wer denken dazu.
unbesserbar
ist es ebenda da


25. Dezember 2008


wintermärchen

in der kälte
eines roten abends
gab ein reh
das stille stand
seinen warmen kopf
in meine hand
die krähen
flogen auf

ausnahmsweise trat
ich nicht beiseite
dachte diesem
einmal
nicht nach
fand wie ich weit
zurücksank in neue
innenheit


19. Dezember 2008


in diesen tagen

jauchzet frohlocket
dahin fähret es
nur so

was in diesen tagen
auch
geschieht

flieht
fahl und indistinkt

das lamm
es sieht

ungenügen

was wird aus meiner liebe
werden erde
lied


14. Dezember 2008


geschenk

was nicht mehr der erde angehört
was ich ihr nie zurückgeben kann
das weh um dich
das wehe weh
meine reichste armut
mein gesang


11. Dezember 2008


in wirklichkeit

ob es das gibt, weiß ich nicht
noch, ob es je war
doch immer ist da
mein stilles gespräch mit dir
in mir
auch wenn in wirklichkeit
nichts geschieht
immer geht sie fort
die leise zwiesprache
die ich halte

gestalte


8. Dezember 2008


wo

bist du aus, den gral zu finden
oder zu suchen – da du weißt

ist es nicht so, daß die ewige mühe
und ihr schweiß schon alles sind
was uns verheißen

aber dies wissen uns nicht hilft
weil es dennoch grenzen gibt
die wir anerkennen müßten


3. Dezember 2008


altes lied

magere einsicht
daß es das war:
laut zu geben
nur nicht laut
darin liegt
der unterschied